19.12.2018 Hitzacker – Lüneburg

etwa 50 km

Der Sonnenaufgang am Morgen ist sensationell. Danach spielt das Wetter leider nicht mehr mit: am Morgen liegt Rauhreif auf der Straße, es ist ziemlich glatt und ausgerechnet hier gibt es im völlig flachen Niedersachsen ein paar Hügel. Und dann ist der Sonnenaufgang wirklich das einzige, das heute von der Sonne zu sehen ist. Es ist grau, nieselt, die Luft ist feucht und kühl. Bei schönem Wetter hätte ich die Tour vielleicht nach Hamburg verlängert, aber so… Lüneburg ist auch hübsch.

Wieder eine Hansestadt, eine sehr hübsche mittelalterliche Altstadt, jede Menge Fachwerkhäuser, jede Menge Backstein, im Internet ist auch von mehreren Weihnachtsmärkten die Rede. Stimmt auch, sie sind durchweg relativ klein, man stolpert bei einem kleinen Spaziergang durch die Altstadt über fast alle. Ich trinke Glühwein, esse Bratwurst, finde sonst nichts weiter Interessantes zu kaufen, setze mich in ein Café und sehe mir schlussendlich noch das Salzmuseum an. Es ist im ehemaligen Salinengebäude untergebracht, zusammen mit einem Supermarkt. Es ist nett aufbereitet, ein paar interessante Informationen stehen auf großen Schautafeln, über den Handel mit Salz im Mittelalter und das Aufkommen von Raffinadesalz.

Am Nachmittag dann schiebe ich mein Rad einmal wieder in den Zug: mein kleiner Vorweihnachtsausflug ist zu Ende.

IMG_20181219_130647IMG_20181219_153017

18.12.2018 Havelberg -Hitzacker

104 km

Hamburg, Lübeck, Bremen, Rostock, Wismar… eine Reihe großer Hansestädte kennt man ja. Dass Havelberg auch zum Club gehört, fiel mir erst im letzte Sommer auf. Aber Hansestadt Werben? Oder Seehausen? Nie gehört. Werben wirkt tatsächlich eher wie ein größeres Dorf mit überdimensionierter Backsteinkirche, Stadttor und vielen hübschen Fachwerkhäusern. Dafür gibt es nicht einmal einen Bäcker, lediglich einen Discounter am Ortsrand. Seehausen ist ein bisschen größer, auch hier eine riesige, alte Kirche, außerdem ein paar weitere Sehenswürdigkeiten.

Immer wieder fahre ich heute an der Elbe entlang, dann entferne ich mich wieder vom Fluss, wenn ich damit die Strecke verkürzen kann.

Von Sachsen-Anhalt geht es nach Lüchow-Dannenberg, alles sieht etwas wohlhabender aus, die alten Häuser sind saniert, kaum eins steht leer und überall haben Leute anti-Endlager-Kreuze aufgestellt.

IMG_20181218_142956

Die Strecke heute ist gut 100km lang und tatsächlich schaffe ich sie nicht bei Tageslicht. Ein ganz kleiner heller Streifen ist vielleicht noch am Horizont zu sehen  als ich in Hitzacker ankomme. Nun ja,  länger sollte die Strecke um diese Jahreszeit  nicht werden.

17.12.2018 Nauen – Havelberg

Nauen-Havelberg, 80km

Ein paar freie Tage, es ist zwar grau, regnet aber nicht.  Also los.

Nach einer Tour durch Armenien und den Iran kann man sich über die Anzahl der Radweg ein Brandenburg und Sachsen-Anhalt nicht beschweren. Höchstens über die Qualität mancher Betonplattenwege. Und über den Sand  durch den man an und zu schiebt. Alles in allem aber komme ich gut voran, zwischen Nauen und Havelberg. Natürlich komme ich durch einige Dörfer  aber in keinem drängt sich ein Restaurant auf. Es ist Montag, wer nicht sowieso an Winter – Wochentagen geschlossen hat, hat zumindest montags Ruhetag. Die Temperatur liegt so um den Gefrierpunkt  auf vielen Wasserflächen schwimmt eine dünne Eisschicht. Trotzdem geht es auch ohne Café: ich habe heißen Tee und Stullen dabei und ich halte die Pausen eben einigermaßen kurz. Problempunkte sind nur die Nase, die in der kalten Luft pausenlos läuft und die Füße, die trotz der Winterstiefel und der Wollsocken kalt werden.

Zum Ausgleich habe ich in Havelberg ein Zimmer in einem Hotel mit Sauna und gutem Restaurant gebucht – das Arthotel am Kiebitzberg.

Havelberg ist überhaupt ein hübsches Städtchen, alte Hansestadt, Backsteindom, viele schöne alte Häuser. Im Sommer gibt es vermutlich ein paar Touristen, Wasserwanderer, die über die Havel kommen. Heute wirkt die Stadt schon kurz nach 5 ziemlich tot. Viele Geschäfte haben geschlossen, Restaurants sowieso und Menschen sieht man kaum auf der Straße.

 

Winterradtour

Drei Tage Spreeradweg von der Quelle bis Cottbus im Winter

imag036718.-21.12.2016 Spreeradweg von Ebersbach nach Cottbus

Nach vielen Frühjahrs-, Sommer- und Herbsttouren bin ich zum ersten Mal im Winter unterwegs. Geschneit hat es noch nicht, die Temperaturen liegen tagsüber um den Gefriepunkt. Abgesehen von kalten Zehenspitzen sind es ein paar schöne Tage. Das Wichtigste:

  • Natürlich ist der Spreeradweg perfekt ausgeschildert und führt auf sehr wenig befahrenen Straßen, meistens auf Radwegen entlang. Kein Grund, sich nicht gelegentlich zu verfahren. Es gibt so viele Radwege, dass man schon mal den Überblick verliert. Zu Beginn, an der Quelle ist der Weg etwas hügelig, danach geht es flach weiter.
  • Es lohnt sich, im Schuhschrank zu schauen, ob es außer diesen dünnen Halbschuhen noch etwas anderes gibt, das man an die Füße ziehen kann. In meinem Fall hätte das die Entwicklung meiner Zehen zu kleinen Eisklumpen verhindert.

  • Regen im Sommer kann ja schon unangenehm sein, aber das ist nichts gegen einen halben Tag im Regen knapp über dem Gefrierpunkt. Schnell trocknende Klamotten sind eine gute Idee.

  • Umso schöner, wenn am nächsten Tag die Sonne scheint.

  • Und ja, früh aufstehen ist eine gute Idee, wenn es schon um 4 dunkel wird.

    imag0350