Bukhara
6.4.- 8.4.2023
Wie immer fängt die Reise damit an, das Fahrrad durch einen Flug zu bugsieren. Ich hasse es! Dieses Mal kommt erschwerend hinzu, dass ich zwei Flüge mit zwei verschiedenen Tickets habe. Ich muss also mein wohlverpacktes Fahrrad in Istanbul abholen, durch alle Kontrollen schieben, die Abflughalle suchen, das Fahrrad und das Gepäck wieder einchecken und selbst wieder durch die Sicherheitskontrolle. Ganz schön aufwendig! Und auch einigermaßen anstrengend. Aber was soll ich sagen, ich habe Glück, kein Flug hat Verspätung und alle Flughäfen gehen pfleglich mit der Fahrradkiste um. Gegen 9 Uhr abends kann ich sie in Bukhara entgegennehmen, muss mich aber beinahe mit ein paar älteren Frauen um einen Trolli kloppen. Der Einfachheit halber nehme ich samt Fahrradkiste ein Taxi zu meinem Hotel und packe erst am nächsten Morgen aus.
Ich besichtige, was es in Bukhara zu besichtigen gibt: eine alte Festung, Moscheen, Medressen, Caravansereien, die Altstadt, ein Mausoleum. Es ist ein beeindruckend großes und gut erhaltenes oder auch restauriertes Ensemble von alten Gemäuern. Natürlich sind auch jede Menge anderer Touristen da, die meisten von ihnen auf Gruppenreisen. Überall hört man Guides in allen erdenklichen europäischen Sprachen erklären, was gerade zu sehen ist.
Natürlich versuche ich vom ersten Moment an, an Geld zu kommen. Am Flughafen funktioniert der Bankautomat nicht, aber immerhin kann ich ein paar Euro tauschen. Am nächsten morgen ziehe ich durch die halbe Stadt und probiere sämtliche Automaten, die mir begegnen, aus. Das sind ganz schön viele! Leider will mir keiner von ihnen Geld geben. Als ich die zweite Kreditkarte ausprobiere, behaupten zwei Automaten, dass ich die PIN nicht richtig eingegeben habe, obwohl ich sehr sicher bin, dass sie stimmt. Ich werde ernsthaft nervös. Zwar habe ich noch einiges an Euro in bar dabei, die ich umtauschen kann, aber es reicht definitiv nicht für drei Wochen Urlaub.
Ich schreibe eine Mail an meine Bank und tatsächlich kommt schnell Antwort: ich habe nach einem ersten Automaten, der wohl wirklich nicht funktionierte, wieder und wieder versucht die höchste Sommer abzuheben, die die Automaten freiwillig angeboten haben. Leider ist das weniger als die Mindestsumme, die meine Bank für eine Auszahlung vorschreibt. Darauf muss man erstmal kommen! Mit einer höheren Summe spuckt ein Automat anstandslos Geld aus. Uff!
Ein Palast, Staub und Schlaglöcher
Bukhara – Qiziltepe, 9.4.2023
Ich besichtige auf dem Weg in Richtung Qiziltepe noch den Sommerpalast des letzten Emirs. Eine sehr schöne Parkanlage, drei Gebäude mit einer Mischung auf russischem Kitsch und traditionellen usbekischem Stil, jede Menge Touristen und Souvenirverkäufer. Viele Sachen sind eigentlich sehr schön, man könnte sich durchaus einen Koffer damit füllen. Auf meinem Fahrrad habe ich aber natürlich keinen Koffer, also lasse ich auch das Einkaufen sein.
Danach entscheide ich mich für ein Gewirr aus kleinen Straßen in Richtung der nächsten Stadt, Qiziltepe. Die Straße ist ab und zu besser als gedacht, manchmal aber auch miserabel. Es bläst ein kräftiger Gegenwind, je nach Straßenbelag pusten mir Unmengen Sand ins Gesicht.
In den kleinen Orten und auf der Straße bin ich natürlich eine Attraktion. Viele Autofahrer hupen oder winken. Einmal ruft mich eine Frauengruppe zurück, um ein Selfie mit mir zu machen. Kinder versuchen, mich laufend oder auf kleinen Rädern einzuholen, lassen sich abklatschen, rufen laut „hello“. Als ich Pause mache, setzt sich sofort ein älterer Mann, ein Taxifahrer zu mir und fragt mich aus. Anscheinend ist es immerhin in meinem Alter keine Frage mehr, ob ich verheiratet bin. Dafür gibt er sich erstaunt, dass meine 26-Jährige Tochter noch nicht verheiratet ist.
Leider bin ich nach dem Winter noch sehr unfit. Der Gegenwind und die schlechten Straßen tun ein Übriges. Als ich nach gerade einmal 62 km in der nächsten Stadt ankomme, bin ich völlig k.o. ich hoffe bloß, dass es in den nächsten Tagen besser läuft.
Am Rand der Wüste
Qiziltepa – Navoiy, 68 km, 10.4.2023
Irgendetwas vergisst man ja immer, wenn man in den Urlaub fährt. Dieses mal ist es eine Gepäckspinne, mit der ich meinen Rucksack auf dem gepäckträger befestigen könnte. Ganz schön blöd. wenn ich den Rucksack auf den Schultern habe, bekomme ich sofort Schulterschmerzen, ganz egal wie leicht er ist. Ein Laden, in dem ich nachfrage, schickt mich zum Markt. Der ist riesig. Ich glaube, es gibt dort wirklich alles. Also alles, außer meiner Spinne. Als Ersatz kaufe ich zwei Meter Band. Das ist zwar unpraktisch, wird aber wohl gehen.
Der Wind hat heute gedreht, ich habe jetzt Rückenwind außerdem habe ich eine Straße ausgesucht, die sich als gut asphaltiert und mit erträglichem Verkehr herausstellt. Gelegentlich berührt sie den Rand der Wüste, aber meistens führt sie durch Siedlungsgebiet und zwischen landwirtschaftlichen Flächen hindurch, die gerade intensiv bewässert werden.
Mein heutiges Ziel Navoiy ist vor allem weitläufig, was auf der Karte nach zwei Wohnblöcken aussieht, stellt sich als zwei Kilometer weite Strecke zwischen sozialistischen Monsterstraßen hindurch heraus. Ansonsten finde ich auch hier sofort einen riesigen Markt, schlendere ein bisschen drüber, kaufe kleine Mengen Äpfel und Käse, bevor ich mich auf die Suche nach einem vernünftigen Restaurant mache. Allerdings, so richtig überzeugend ist das Essen hier selten…
Der lange Weg nach Samarkand
Navoiy – Kattakurgan, 97 km und ich bin noch nicht da – 11.4.2023
Ich habe die Wahl zwischen 85 km Autobahn und 95 km kleiner Straßen von deren Qualität ich keine Ahnung habe. Am Ende werden es 97 km aus einer Mischung von beidem wobei bei der Strecke auch die Schlangenlinien um Schlaglöcher herum zu Buche schlagen. Dabei will ich mich nicht wirklich beschweren, die kleinen Straßen sind tatsächlich viel besser, als ich sie mehr aufgrund von Internetbeschreibungen vorgestellt habe. Es gibt durchaus lange Abschnitte mit gutem Asphalt auf ruhigen Straßen. Es gibt aber eben auch staubige Buckelpisten. Na und dass die Autobahn keinen Spaß macht, ist klar.
Landschaftlich sind das einzig Interessante heute die in der Ferne auf beiden Seiten zu sehenden Gebirgszüge. Scheint eine Drohung damit zu sein was später auf mich zukommt.
Abgasuntersuchung jetzt!
Kattakurgan – Samarkand, 80 km, 12.4.2023
Ich muss eine relativ große Straße nehmen, um einigermaßen zügig vorwärts zu kommen. In Kattakurgan ist ab Mittag Sturm angesagt, und zwar entgegen meiner Fahrtrichtung. Außerdem 33 °C im Schatten. In Samarkand soll das Wetter deutlich besser sein – und ist es dann tatsächlich auch. Es ist also nicht der Tag, um herauszufinden ob man auf einer deutlich längeren Strecke quer durch Dörfer und über Felder auch einmal Asphalt zu sehen bekommt. Der erste Teil der Strecke funktioniert noch einigermaßen. Der Verkehr ist erträglich, mehrmals werde ich angehalten, und um Selfies gebeten. Dafür bekomme ich dann kleine Käsekügelchen, die hier an der Straße verkauft werden, geschenkt.
Die zweite Hälfte der Strecke ist ziemlich furchtbar: jede Menge Verkehr, Autofahrer die mich nicht auf ihrer Fahrbahn wollen und jede Menge Abgase. Warum zum Teufel vernebelt man Benzin, wenn man es auch verbrennen könnte? Und nein, meistens sind es keine uralten Zweitakter, sondern moderne japanische oder chinesische Autos.
Wenn ich mir also etwas wünschen darf, hätte ich gerne eine regelmäßige verpflichtende Abgasuntersuchung überall. Bitte!
Wobei abgesehen von den Abgasen auch ständig etwas verbrannt wird – landwirtschaftliche Abfälle zum Beispiel. Und staubig ist es sowieso. Wenn dann auch noch 30° im Schatten sind, ist das Radfahren echt nicht ganz einfach. Aber immerhin, am Nachmittag bin ich in Samarkand, die Besichtigung verschiebe ich auf morgen.
Samarkand
12.4. – 15.4.2023
finde ich schön genug, um drei Nächte zu bleiben. Das Wetter ist daran allerdings auch nicht ganz unschuldig, es sind um die 34 Grad, schon jetzt im April, also nicht unbedingt mein Fahrradwetter.
Der Reiseführer behauptete, dass Samarkand etwas disneyfiziert worden sei, durch die Einrichtung von Fußgängerzonen und die Sperrung von Straßen im historischen Zentrum. Ich fand das nach der Strecke auf der Autobahn super, diese Ruhe!
Und war ich natürlich zwei Tage auf Besichtigungstour, Moscheen, Medressen, Mausoleen und ein Observatorium aus dem beginnenden 15 Jahrhundert.
Die eigentliche Altstadt ist unspektakulär aber hübsch und sehr ruhig, die Straßen sind zu eng und klein dass sich Autos kaum durchzwängen können.
Tadschikistan!
80 km, 15.4.
Ich entscheide mich für die von Osmand vorgeschlagenen klein Straßen südlich der Hauptstraße . Das bringt mir 20 km mehr ein als nötig, außerdem natürlich rumpelige Abschnitte, aber die Entscheidung ist richtig. Auf dem größten Teil der Strecke sind die Straßen vollkommen in Ordnung und wenig befahren.
Am frühen Nachmittag bin ich an der tadschikischen Grenze in der Nähe von Pandjakent. Es ist sehr ruhig hier, grade einmal ein paar Leute sehe ich die Grenze überqueren. Die Menschen sehen noch traditioneller aus als in Usbekistan ich fühle mich mit meinem kurzärmligen T-Shirt schon etwas fehl am Platz.
Die Grenzkontrollen laufen schnell und unproblematisch. Niemand möchte mein Gepäck sehen, niemand interessiert sich für die gewissenhaft gesammelten Registrierungen aus Usbekistan, ich muss lediglich ein paar mal den Pass vorzeigen und der tadschikische Beamte schaut erst einmal nach, ob ich wirklich ohne Visum einreisen darf. Ich darf.
Zerafshan-Tal
Pandjakent – Ayni, 100 km, Osmand behauptet 1350 Höhenmeter, 16-17.4.2023
Das Tal beginnt weit, links und rechts der Straße Felder und Obstplantagen, die wunderbar asphaltierte Straße führt sanft bergauf.
Im Laufe des Tages wird das Tal enger, die Berge rücken näher, die Schlucht neben der Straße wird tiefer und die Landschaft spektakulärer. Leider wird es auch immer anstrengender. Gegen Ende muss ich mich sogar beeilen, vor Anbruch der Dunkelheit anzukommen.
Grund genug , gleich noch einmal einen Tag Pause einzulegen, an dem ich nur etwas spazieren gehe und einkaufe.
Iskanderkul
Ayni – Iskanderkul, 53 km, laut Osmand 1551 Hm bergauf, 18.-21.4.2023
Es geht ein beeindruckendes Flusstal entlang, bis zu dem netten kleinen Städtchen Sarvoda, wo ich mich auf dem Markt mit Obst , Gurken und Brot eindecke. Ganz sicher bin ich nämlich nicht, dass ich an meinem Ziel genug zu essen finde.
Eine kleinere Straße zweigt in Richtung Iskanderkul ab. sie wellt eine Zeit lang vor sich hin mit immer häufigeren und längeren Steigungen. Dann wird sie noch steiler. Und noch steiler. Von den letzten 8 km schiebe ich größere Teile, bevor ich endlich einen türkisfarbenen Schimmer sehe – der Iskanderkul-See. Er sieht aus wie auf den Fotos, türkisblau und in dieser Jahreszeit von einer Mischung aus rötlichen und schneebedeckten Bergen umgeben – ein Traum.
Die Unterkünfte sind erst teilweise geöffnet, einen Laden gibt es tatsächlich nur in einem Dorf, das 7 km entfernt und höher liegt. Dafür ist es wunderbar ruhig. Das Partyvolk aus Dushanbe kommt erst, wenn es wärmer ist, die meisten Touristen auch. Ich gehe eher spazieren, aber die Gegend ist auch ideal für längere Wanderungen – Wegweiser gibt es allerdings keine.
Richtung Anzob-Tunnel
44 km, 1060 Hm aufwärts, 878 Hm abwärts. 21.4.2023
Nach drei Nächten am traumhaften Iskanderkul breche ich wieder auf. Ich hätte wohl länger bleiben sollen. Zu spät.
Der Weg bergab zur Hauptstraße ist anstrengend, die Straße ist ziemlich schlecht und sehr steil. An der Hauptstraße angelangt wird es erst einmal besser – hier liegt wunderbarer Asphalt. Aber klar, es geht wieder nach oben.
Landschaftlich macht die Strecke Spaß, sie führt weiter die tiefe Schlucht hinauf. Weiter oben allerdings stört der Bergbau das Bild: soweit ich erkenne sind es chinesische Unternehmen, die hier einen Steinkohle-Tagebau betreiben und andere Bodenschätze abbauen (Google translate übersetzt „Antimon“).
Irgendwann am Nachmittag rufen mich ein paar Leute zu sich und bieten mir Tee an. Ich nehme das Angebot an. Von da an sitze ich in einer winzigen Hütte, und habe ständig etwas zu essen vor mir stehen. Mir wird auch sofort angeboten, zu übernachten. Ich frage, ob ich auf der Wiese vor der Hütte mein Zelt aufschlagen kann. Darf ich. Im Wesentlichen lebt in der Hütte nur im Sommer eine Frau mit ihrem Mann, der aber bald über Nacht arbeiten geht. Sie erzählen, dass sie den Winter im tiefer gelegenen Dorf verbringen und nur im Sommer auf den Berg ziehen, wo ihre drei Kühe weiden. Tatsächlich ist der Kuhstall hier deutlich größer als die Unterkunft des Paars.
Tunnel of death
83 km, 539 Hm bergauf, 2121 Hm bergab nach Dushanbe, 22.4.2023
Mein Schlafsack hält mich nachts warm. Morgens allerdings sind meine Hände fast erfroren, bevor die Sachen gepackt sind. Es sind früh morgens, als ich losfahre knapp unter 0 Grad. Nach weiteren 500 Höhenmetern sind die Schneeflächen größer als die schneefreien Hänge.
Dann kommt der Anzob-Tunnel, der sogenannte Tunnel of death. Das heißt, zuenächst kommt ein kleinerer Tunnel, den ich schon für den Anzobtunnel halte. Es ist noch relativ früh am Morgen, ich wage mich mit dem Fahrrad ein paar Meter hinein, dann kehre ich um. Dunkelheit, Schlaglöcher, schlechte Luft! Ein Auto mit zwei Männern hält neben mir an. Einer bietet an, das Fahrrad für mich durch den Tunnel zu fahren, während ich mich auf seinen Platz im Auto setze. Ich nehme an. Ein bisschen unangenehm ist es mir schon, als auffällt, dass das noch gar nicht der berüchtigte Anzobtunnel ist und wir stattdessen nach ein paar hundert Metern wieder draußen sind.
Am echten Anzob-Tunnel angekommen, stoppt mich ein Polizist und erklärt dass es unmöglich ist, mit dem Rad durchzufahren. Dafür hilft er mir, ein Auto zu finden, dass mich samt Fahrrad mitnehmen kann. Es wird ein uralter PKW mit gesprungener Windschutzscheibe, auf dessen Dachgepäckträger mein Fahrrad heil durch den Tunnel kommt. Nach der Autofahrt bestätige ich den Polizisten: es ist wirklich unglaublich, wie viel Abgase man in einem Tunnel sammeln kann. Teilweise fehlt die Tunnelbeleuchtung, aber auch wo sie existiert, ist kaum etwas zu sehen. Selbst die Autoscheinwerfer kommen in dem Qualm nicht weit. Dabei ist nicht einmal viel Verkehr. Neben den eigentlichen Autoabgasen dürfte auch Kohlestaub in der Luft hängen, von den zahlreichen Kohletransportern die in kurzen Abständen durch den Tunnel fahren.
Nach diesem Tunnel kommen noch viele kleinere, aber die sind mit dem Fahrrad gut zu bewältigen. Dann geht es bergab und bergab und bergab. Das ist dabei wärmer wird, ist anfangs angenehm. Aber die Umstellung von unter 0°C am morgen auf etwa 30 °C in Dushanbe ist am Ende doch ganz schön anstrengend.
Dushanbe – Stadt ohne Sehenswürdigkeiten
Ja, ja, es gibt ein paar wenige Museen, einen botanischen Garten, viele Parks, unendlich viele Blumen und eine riesige Flagge neben einem künstlichen See. Die Stadt ist nicht unangenehm, aber sie ist eben erst in den letzten Jahrzehnten aus einer Kleinstadt entstanden. Jetzt gibt es viele Hochhäuser, viel bombastisches blingbling, jede Menge Bilder des örtlichen Diktators und wenig Geschichte.
Ich bin gleich für eine ganze Woche in Tadschikistan. Unter anderem liegt das daran, dass ich zunächst der Meinung bin, dass ich mich innerhalb einer bestimmten Zeit registrieren muss und das nur in Dushanbe möglich ist. Das stellt sich als falsch heraus. Tatsächlich muss man sich, wenn man ohne Visum einreist, nach 10 Werktagen bei einer Behörde (OVIR) registrieren. Neben Sonntagen zählen aber auch Samstage und Feiertage nicht mit.
Neben Spaziergängen durch die Stadt habe ich Zeit für Ausflüge und für den Test des örtlichen ÖPNV:
- In Hisar gibt es eine wieder aufgebaute alte Festung und zwei Medressen zu sehen: Die Festung sieht etwas nach Disneyland mit Souvenirständen aus. Das interessanteste daran sind die Hochzeitspaare, die für Fotos kommen. Die Medressen sind tatsächlich alt. Gegenüber denen in Bukhara und Samarkand sind sie natürlich nicht sehr beeindruckend, dafür aber ziemlich frei von Touristen.
- Im Varzob Tal kann man entlang eines Seitentals wandern – hübsch, aber leider sehr heiß. Ich kehre nach einem Tee bei einigen Hirten und 1000 Schafen und Ziegen wieder um.
Daneben habe ich Zeit, mich um die Vorbereitungen für die Rückreise zu kümmern. Einen Fahrradkarton bekomme ich nicht – das liegt allerdings daran, dass ich auf den einen, den mir ein Fahrradladen anbietet, verzichte: ich müsste so ziemlich alles am Rad zerlegen, damit es reinpasst. Luftpolsterfolie scheint es in ganz Tadschikistan nicht zu geben. Was es gibt, sind Rohrisolierungen, die sich gut zum Schutz der empfindlichen Teile eignen und Frischhaltefolie, von der ich geschätzte 70 m um meine Sachen wickle.
Seit wenigen Jahren fordert Turkish airlines einen „Fahrradkarton oder eine Spezialtasche“. Tatsächlich wirft beim Aufgeben des Rads in Dushanbe niemand auch nur einen Blick auf die Art der Verpackung – Glück gehabt. Zurück in Berlin hat das Vorderrad eine kleine 8, die sich aber relativ leicht wegzentrieren lässt.
Meine Heimatstadt hat mich wieder – bis zum nächsten Mal.